Kontaktformular | E-mail: info@praxis-freudeleben.de | Telefon: 07123 / 947 3998
TRE® (Tension and Trauma-Releasing-Exercise) - Neurogenes Zittern
TRE® - Schüttel und zitter Dich frei!
TRE® (Stress und Trauma lösende Übungen) nach Dr. David Berceli auch -Neurogenes Zittern- genannt.
TRE® ist eine einfache Methode (Übungsreihe) zur Selbstregulierung von Stress und Trauma – eine effektive Hilfe zur Selbsthilfe.
Chronischer Stress und traumatische Erfahrungen werden in unserem Körper gespeichert. Seelische und körperliche Anspannungen wie tiefliegende muskuläre Verspannungen, Rückenschmerzen, schlechter Schlaf, oder auch ein Gefühl von innerer Unruhe, Unzufriedenheit, Gereiztheit oder Angst können Ausdruck dessen sein.
Der Körper besitzt eine natürliche Fähigkeit, wieder zur inneren Balance zurück zu kehren. Nach der Durchführung der Übungen beginnt der Körper sanft zu zittern und zu vibrieren. Dieses Zittern zuzulassen und stets selbst zu kontrollieren bringt unmittelbar eine entspannende Wirkung– mehr Ruhe, Ausgeglichenheit und neue Energie sind spürbar.
Radio-Beitrag im WDR
Radio-Beitrag über TRE-Körperübungen für Traumaheilung
Video
Das 6-Minuten-Video erklärt was TRE ist
Was ist TRE® (nach Dr. David Berceli)?
Die dem TRE® zugrunde liegende Erkenntnis ist die von Dr. David Berceli und Dr. Peter Levine gemachte Entdeckung, dass Säugetiere, die in freier Wildbahn potenziell fast täglich von Raubtieren “traumatisiert” werden (können) und täglich extrem stressreiche Situationen erleben, dennoch keine Symptome von “Posttraumatischer Belastungsstörung” aufweisen. Dies wird auf den Umstand zurückgeführt, dass diese Tiere potenziell traumatische Erlebnisse und damit verbundene Stressreaktionen einfach aus ihrem psychosomatischen System herausschütteln/-zittern. Das zentrale Nervensystem (ZNS) sendet dabei Signale an das Gehirn, dass die Gefahr vorüber ist, so dass auch auf psychischer Ebene eine Entstressung initiiert werden kann.
Tiere, deren Zitter- und Atemprozess verhindert oder unterbrochen wird, verändern ihr Verhalten, haben weniger Kraft zur Verfügung oder sterben sogar (Studien Pavlows sowie in der neueren Zeit Seligmans und Scaers)!
Wir Menschen “sterben” zwar nicht direkt an den ungelösten Folgen einer PTBS, sind jedoch oftmals stark beeinträchtigt mit Verhaltensänderung, Energieverlust usw. ähnlich wie aus der Tierwelt beschrieben.
Posttraumatische Belastungsstörungen bilden sich u.a. indem ein ständiger chemischer Erregungszustand bestehen bleibt, welcher den Organismus autonom dazu veranlasst einzelne Bestandteile des traumatischen Ereignisses (durch Träume, unwillkürliche Gedanken, belastende Gefühle oder Flashbacks) ständig zu wiederholen (Rückkopplungsschleifen), um diesen Erregungszustand doch noch irgendwann loszuwerden
Der einmal gelernte und v.a. körperlich verstandene Ablauf des TRE®-Prozesses besticht jedoch, im Gegensatz zu vielen anderen Ansätzen, durch seine Einfachheit und Punktgenauigkeit in Bezug auf die Möglichkeiten der sanften (Re-)Aktivierung und der damit verbundenen Selbstheilungsprozesse (zittern, schütteln, vibrieren). Diese Körpermechanismen sind auch präventiv wirksam, wenn der Klient sich diese wieder zu eigen gemacht hat. Sie sind dann auch in der Zukunft autonom-spontan nutzbar, um überschüssige Erregung o. Stress abzubauen.
Dr. David Berceli entwickelte das TRE® aus seiner jahrelangen weltweiten Begegnung und Arbeit, u.a. in Krisen- und Kriegsgebieten, mit akuttraumatisierten Menschen heraus. Die Erfolge waren und sind so signifikant, dass der weitestgehend nonverbale TRE®-Ansatz von der US-Armee in einem PTSD-Forschungsprojekt sowie vom Österreichischen Militär wissenschaftlich untersucht worden ist.
Was geschieht genau beim neurogenen Zittern des TRE®?
TRE® versteht den Körper als größten Verbündeten im Verarbeitungsprozess sämtlicher psychischer Stressoren. Für Berceli ist der Körper die Ressource schlechthin, um sich erfolgreich von chronischem Stress zu befreien und zu erholen. Eine zentrale Rolle im körperlichen Prozess der Erstarrung spielen nach Berceli die Ilio-Psoas-Muskeln.
Das TRE® basiert auf dem natürlich-biologischen Reflex, sich bei Bedrohung die nicht adäquat bewältigt werden kann, durch die Aktivierung des sympathischen Nervensystems (“Fight-Flight-Freeze-Response“), einzurollen, zusammenzuziehen (Schutzposition).
Während einer überwältigenden Erfahrung veranlassen die Psoas Muskeln ein Zusammenziehen/ Kontrahieren der Muskulatur, eine Beugung der Wirbelsäule um so Bauch, Herz und alle weiteren inneren Organe zu schützen. Das “Psoas-Bewegungsmuster” verläuft von den Knien, über den Psoas bis hoch zur Kaumuskulatur.
Verspannung und Erstarrung sind durch natürlich-unwillkürliche Prozesse entstanden. Da setzt TRE® an. Durch das unwillkürliche Zittern, Vibrieren oder Schütteln kann die Muskulatur die Spannung wieder los lassen.
Mögliche positive Regulierungen regelmäßiger TRE®-Anwendung
Diese Mechanismen können wir in beide Richtungen, sowohl auf körperlicher, als auch auf emotionaler und psychischer Ebene ausmachen. Der Zi®ttermechanismus kann helfen bei Problemen wie depressive Verstimmungen/ Schlafstörungen/ chronische Müdigkeit/ Nervosität/ Hyperarousal/ Hypoarousal/ Gefühlskälte/ Erstarrt sein/ Lähmung/ Taubheit/ Kälte/ Abgestorben sein/ Verdauungsprobleme/ Gelenkschmerzen/ Fibro-Myalgie etc.
Meine Erfahrungen sind: verbesserte Körperwahrnehmung, verbesserte Körperhaltung, erhöhte Achtsamkeit, Befreiung von verschiedenen chronischen Schmerzen, besserer Schlaf, Entspannung generell, mehr Energie, neues gutes Lebensgefühl, Lösung psychischer Stimmungen (wie Angst, Panik, Depression) und vielem mehr.
Hilft TRE® in Alltag & Persönlichkeitsentwicklung?
TRE® ist keine “Therapie” und ersetzt diese nicht, sondern kann als Ergänzung und Selbsthilfemethode dienen. Es ist grundsätzlich als “niederschwellig” anzusehen und kann nach dem erfolgreichen Erlernen auch vor und nach stressigen Prüfungssituationen oder nach (alltäglichen) Stress-Situationen/ Schocksituationen genutzt werden.
TRE® beim nach Dr. Berceli zertifizierten Provider lernen
Aufgrund der vorprogrammierten “Fehlhaltungen” und ungenügenden Selbsteinschätzung sowie Möglichkeit von ungünstigen psychischen Aktivierungen (beim reinen Lernversuch im “Selbststudium” via Buch o. Film sowie durch Laienanleitungen) – empfehlen wir das Erlernen des TRE® nur in fachlicher Begleitung. Es ist wesentlich das Stoppen zu lernen, um die Selbstkontrolle zu behalten. Außerdem kann zusätzlich durch “Hands-Off-” und “Hands-On-Interventionen” ergänzt werden.
TRE® kann grundsätzlich im Einzel- oder Gruppensetting erfolgen.
Ich hoffe ich konnte Ihr Interesse wecken.
Mit besten Grüßen
Shilanu Keidel-Weber