Verletzlichkeit ist eine Stärke

In einer Welt, die von leistungsorientierten Maßstäben beherrscht wird, erscheint Verletzlichkeit als Schwäche. Doch das Gegenteil ist der Fall. Seine Verletzlichkeit zu zeigen macht stark und bietet die Chance, authentisch durch Lebensprozesse zu gehen.

Verletzlichkeit darf man nicht mit Schwäche verwechseln. Die Unsicherheit, das Risiko und die emotionale Blöße, denen wir täglich ausgesetzt sind, stehen nicht grundsätzlich zur Disposition. Wir haben jedoch die Wahl, inwieweit wir uns auf sie einlassen. Unsere Bereitwilligkeit, zu unserer Verletzlichkeit zu stehen und sie zuzulassen, braucht Mut und die Klarheit des eigenen Zieles.

Wir sind nicht perfekt und unverwundbar. Das schöne im Leben ist ja gerade das

Unperfekte (das unsere Kreativität auf den Plan holt) und die

Verwundbarkeit (die uns mit uns selbst in Kontakt bringt),

die Begegnung, Beziehung und Tiefe erst wirklich möglich machen. Mut über die Schwelle zu treten, sich in die Mitte des Stromes trauen, etwas Großes wagen und schöpferisch werden, diese Momente bringen uns in die Weite, in Fluss, in die Freude und vor allem in die Liebe zu uns selbst und damit auch anderen.